Systemprüfung fehlgeschlagen!
Diese Website verwendet JavaScript.
In Ihrem Browser ist dies nicht aktiviert.
Oder es kam zu einem Fehler in der Verarbeitung.
In diesem Fall aktualisieren Sie ihren Browser, um die Seite neu zu laden.

Forderung der Ärztekammer Sachsen-Anhalt

Sicherstellung der medizinischen Einsatzfähigkeit

Pressemitteilung vom 19.11.22

Magdeburg/Ärztekammer. In der heutigen Kammerversammlung der Ärztekammer Sachsen-Anhalt haben die Ärztinnen und Ärzte die Sicherstellung der medizinischen Versorgung gefordert, die nicht nur aufgrund der massiv angestiegenen Energiekosten unter Druck gerät. "Gerade bei der medizinischen Versorgung verbleiben minimale Energie-Einsparpotential", so Prof. Uwe Ebmeyer, Präsident der Ärztekammer Sachsen-Anhalt. "Es ist zwingend erforderlich, dass hier ein Notfallplan greift, der die Sicherstellung der medizinischen Versorgung im stationären und ambulanten Bereich gewährleistet. Wenn nichts passiert, geraten wir in eine Kostenfalle, die nicht mehr händelbar ist", so Ebmeyer weiter.

Viele medizinische Einrichtungen sind in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht, das deutsche Gesundheitswesen steht ohne schnelle Hilfen vor einem Winter der Insolvenzen. Aber nicht nur die horrenden Energiekosten bedrohen die medizinische Versorgung, auch der Mangel an Fachkräften setzt das Gesundheitswesen zusätzlich unter Druck. Um dem entgegenzuwirken, verlangt die Ärzteschaft eine Ausbildungsoffensive und fordert eine deutschlandweite Erhöhung der Medizinstudienplätze. Zudem müssen weiter gemeinsame Wege gefunden werden, um mehr Studienbewerber aus Sachsen-Anhalt bei der Vergabe von Medizinstudienplätzen an den medizinischen Fakultäten unseres Landes berücksichtigen zu können. Denn dann kann mit einer höheren Verbleibensquote im Land gerechnet werden.

Die Kammerversammlung der Ärztekammer Sachsen-Anhalt hat mit überwältigender Mehrheit folgende Entschließung beschlossen:

Gesundheitsversorgung sicherstellen

In stationären, ambulanten Gesundheitseinrichtungen und in Einrichtungen des öffentlichen Gesundheitswesens geht das Licht aus, nicht nur weil die Kosten für Energie steigen und diese nicht durch erhöhte Einnahmen ausgeglichen werden können, sondern auch weil der Fachkräftemangel gravierende Ausmaße annimmt. Viele Einrichtungen sind in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht, das deutsche Gesundheitswesen steht vor einem Winter der Insolvenzen.

Statt für mehr Medizin-Studienplätze und damit für mehr Ärzte und Arztarbeitszeit zu sorgen, sollen Unsummen in den Aufbau arztferner medizinischer Versorgungsstrukturen wie Gesundheitskioske oder Community Health Nurses investiert werden.

Der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen wird damit nicht eingedämmt, vielmehr noch werden verfügbare Personalressourcen unnötig zergliedert und damit weniger wirksam.

  1. Wir fordern umgehend eine auskömmliche Finanzierung des ambulanten und stationären Gesundheitswesens, insbesondere zur Beherrschung der aktuellen Kostensteigerungen.
  2. Wir fordern eine Ausbildungsoffensive für mehr medizinische Fachkräfte, die in enger Teamarbeit mit Ärztinnen und Ärzten delegationsfähige Leistungen übernehmen und diese damit entlasten.
  3. Wir fordern zügig mehr Medizinstudienplätze zur mittel- und langfristigen Sicherstellung der wohnortnahen ärztlichen Versorgung, an Stelle des Aufbaus neuer komplizierter Versorgungsstrukturen mit unkalkulierbaren Schnittstellen zwischen den Akteuren.
  4. Wir fordern die stärkere Berücksichtigung von Bewerbern aus Sachsen-Anhalt bei der Vergabe von Medizinstudienplätzen an den medizinischen Fakultäten unseres Landes sowie gezielte Maßnahmen, um die Attraktivität der ärztlichen Berufsausübung in Sachsen-Anhalt für die Absolventen dieser Fakultäten zu steigern.

Ansprechpartner