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Parlamentarischer Abend :

Die Leistungskraft des Gesundheitswesens

Magdeburg. Am Parlamentarischen Abend der Heilberufe, der am 25. August in Magdeburg stattfand, kamen Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Ärzteschaft zusammen. Bei einer kritischen Bestandsaufnahme des Handelns in der Pandemie wurde die hervorragende Arbeit der ambulanten und stationären Bereiche des Gesundheitswesens noch einmal betont, so auch im Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD), der sich zum zentralen Thema entwickelte. „In der Pandemie wurde uns die herausragende Rolle des ÖGD vor Augen geführt. Aber leider auch die strukturellen und personellen Defizite. Deswegen muss der ÖGD kurzfristig und auf Dauer gestärkt werden. Dabei ist nicht nur die Politik gefragt, sondern auch wir als Ärztekammer“, so Prof. Uwe Ebmeyer, neuer Präsident der Ärztekammer Sachsen-Anhalt.

Dieser nutzte gemeinsam mit dem neuen Vorstandsvorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung (KVSA), Dr. Jörg Böhme, die Gelegenheit, die Vorhaben und Ziele ihrer neu besetzten Ämter zu erklären. Beide unterstrichen ihren Wunsch nach einer stärkeren Einheit der Schwestervereinigungen.

Für die ambulant tätigen Ärzte und Psychotherapeuten ist die Pandemie kräftezehrend, betonte Dr. Jörg Böhme. Sie seien nicht nur in ihren Praxen in besonderem Maße gefordert, sondern auch in Fieberambulanzen, Impfzentren und mobilen Teams. „Umso unverständlicher ist es, dass sie mitten in der Pandemie in ihren Praxen einen Digitalisierungsprozess nach dem anderen umsetzen sollen“, so der KVSA-Vorstandsvorsitzende. Die Digitalisierung im Gesundheitswesen sei wichtig, aber nicht in diesem Tempo und nicht über die Köpfe der Ärzte hinweg.

Und bei all den aktuellen Themen dürfe der fortschreitende Ärztemangel und damit die Sicherstellung der wohnortnahen haus- und fachärztlichen Versorgung nicht vergessen werden, sagte Dr. Böhme. Die Politik könne mit gegensteuern, unter anderem mit mehr Medizinstudienplätzen, mehr Anreizen für Niederlassungen, mehr kommunalen Kooperationen und einer angepassten Vergütung.

In seinem Grußwort betonte Michael Richter, Finanzminister des Landes Sachsen-Anhalt, dass Dank des Gesundheitssystems bisher gut mit der Pandemie umgegangen werden konnte, aber eine Lehre daraus gezogen werden müsse. Mit Blick auf die personelle Situation ist klar zu erkennen, dass der Mangel an Fachkräften weiter steigen wird und man hier gegenwirken müsse.

Dr. Eike Hennig, Amtsarzt der Stadt Magdeburg, stellte die besondere Rolle des ÖGD vor, während und nach der Pandemie in den Fokus und betonte, welchen Anforderungen und Belastungen der ÖGD in der Pandemie standhalten musste. „Es kann und muss aus der Pandemie gelernt werden – nicht nur hier und jetzt, sondern langfristig“, so Dr. Hennig. Auch die Zusammenarbeit und die Krisenkommunikation zwischen allen Akteuren braucht eine klare Struktur, die es gilt umzusetzen und einzuhalten. „Strukturelle und personelle Veränderungen müssen stattfinden, um auch zukünftig die Leistungsfähigkeit des ÖGD zu sichern“, bekräftigte Dr. Hennig.

 

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